Miscanthus sinensis ‘Roter Zwerg’ – 2004

Not for sale!

Seit der Enstehung von Miscanthus ‘Roter Oktober’ ist noch eine ganze Reihe von anderen Miscanthussämlingen in unserem Garten erschienen, ohne dass dies je zu jenen invasiven Ausmaßen geführt hätte, die in so manch einer Publikation als Schreckgespenst an die Wand gemalt wurde. Es gibt weitaus invasivere Gartengräser, z. B. das schön und reich blühende, jedoch - was einem aber niemand verrät, der es verkauft - überreich sich aussähende Pennisetum alopecuroides ‘Viridescens’, dass bei uns regelrecht rasenartig um die MUtterpflanze herum auftrat, weshalb wir auf seine Weiterverwendung verzichtet haben.

Die Vielgestalt des entstandenen Miscanthus-Nachwuchses nahm umso mehr zu, als wir im Laufe der Jahre aus Versuchsgründen eine ganze Anzahl Namenssorte aufgepflanzt haben. Einige wenige dieser Sämlinge zeichneten sich ebenfalls durch rötliche Herbstfärbung, einige durch schöne Blüte aus. Aber keiner reichte jemals an die Eigenschaften dieses ersten von uns ausgelesenen Klons heran. Mit Ausnahme eines in vielerlei Hinsicht andersgestalteten Sämlings, der an Zuverlässigkeit der Färbung dem oktoberfärbenden in nichts nachsteht, und den wir ob seiner geringen Wuchshöhe fürs erste ‘Roter Zwerg’ benannt haben.

Er zeichnet sich nicht nur durch seinen niedrigen, halbkugelförmigen Wuchs mit einer Blatthöhe von ca 55 cm und einer Blütenhöhe von 90 cm aus. Er färbt sich darüber hinaus nämlich bereits kurz nach dem Austrieb aus und bietet schon im Mai ein farblich ansehnliches Bild dar. Die Blätter zeigen etwa hälftig, d. h. von der Blattmitte bis zur Blattspitze, kräftige Burgunder- bis Purpurrottöne, um sich im Laufe des Sommers immer weiter einzufärben, bis im Herbst eine, aus der Distanz gesehen, relativ einheitliche, schließlich leuchtend karminrote Färbung Platz greift. Da im Innern der Pflanze aber immer auch ein gewisser Anteil grünen Laubes erhalten bleibt, ergibt sich bei näherer Betrachtung gleichwohl ein lebhafter Farbkontrast. Auch die Blattstruktur dieses Kultivars ist infolge des schmalen, anmutig bogigen Laubes sehr zierend.

Unser zwergwüchsiges Chinaschilf ist aufgrund seiner geringen Größe bestens für den kleinen Garten oder auch für den Vordergrund einer Rabatte geeignet. Unseres Wissens ist derzeit keine andere Varietät von M. sinensis mit vergleichbarer Wuchseigenschaft im Handel, auch keine von entsprechend langanhaltender Färbung.

Unsere Versuche der Nachwuchsgewinnung durch kontrollierte Absaat unserer Sorte sind übrigens bislang leider ergebnislos geblieben. Aber wir lassen uns durch derlei Fehlschläge nicht entmutigen.

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